Die Widerstandskraft unserer Haut lässt mit zunehmenden Alter mehr und mehr nach. Die Schutzfunktion der Haut nimmt ab und bietet damit Angriffsflächen für Bakterien unterschiedlichster Art. Hauterkrankungen und die damit einhergehende Gefahr sollte zu keiner Zeit unterschätzt werden.
Ist der natürlich Schutzmantel erst einmal in Mitleidenschaft gezogen wird es gegebenenfalls sehr lange dauern bis von einer kompletten Ausheilung gesprochen werden kann.
Inkontinenz – also die Unfähigkeit Harn und/oder Stuhl kontrolliert auszuscheiden – ist ein Leidensbild, bei dem man unbedingt auf einen guten Hautschutz achten sollte. Urin wie auch Stuhl sind aggressiv und greifen den Schutzmantel an, weichen ihn auf und begünstigen somit Hauterkrankungen. Ältere und dünnere Haut ist schneller von Ekzemen etc. betroffen, Inkontinenz ist aber nicht nur ein Krankheitsbild bei älteren Menschen.
Zwar gibt es heutzutage sehr gute Einlagen und Windeln um der Hautnässe vorzubeugen. Gute und ausreichende Saugstärken sind das eine, unterstützend sollte dennoch nicht auf pflegende Hautprodukte verzichtet werden.
Im Zweifelsfall auf welches Produkt zurückgegriffen werden sollte bieten Ärzte aber auch Apotheker gute Unterstützung.
Inkontinenz und gerötete Haut
Ein erstes Zeichen für ein steigendes Entzündungsrisiko ist die Hautrötung. Herkömmliche Hautcremes können hier zwar zunächst lindernd wirken, haben der Aggressivität von Urin und Stuhl auf die Dauer aber nur sehr wenig entgegenzusetzen. Nehmen sie dieses Warnzeichen der Haut für ernst und reagieren sie frühzeitig.
Durch die wegen permanenter Feuchtigkeit nach und nach aufquellende Hornschicht der Haut ist eine ideale Einlasspforte für Krankheitskeime. Speziell am Gesäß besteht die große Gefahr der Bildung von Dekubitis wenn der Patient immobil und vorwiegend liegend ist. Dieses Wundliegen bedeutet einerseits zusätzliche Beeinträchtigungen und andererseits einen weiteren und sehr ernst zu nehmenden Hautdefekt.
Um zur Inkontinenz zusätzlichen Hauterkrankungen keine Chance zu geben beachten sie bitte folgende Ratschläge:
Hautcremes mit Zink sind sehr zu empfehlende Produkte zur Unterstützung der Hautbarriere – ganz speziell im Windelbereich. Eichenrindenextrakt wirkt auf natürliche Weise desinfizierend. Auf duftende und mit Konservierungsstoffen versehene Feucht- und Reinigungstücher komplett verzichten. Bei Seifen bzw. Waschlotionen unbedingt auf die pH-Neutralität achten.
Hautfalten unbedingt sauber und trocken halten. Bei der Ernährung auf ausreichende Vitamin- und Mineralstoffzufuhr achten.
Trinkverhalten bei Inkontinenz
„Wenn es unten tropft, dann oben nicht soviel nachfüllen“. Das wäre der größte Fehler den man begehen könnte. Ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist enorm wichtig. Zum einen wird Urin bei zu geringer Trinkmenge noch aggressiver und somit schädlicher für die Haut, zum anderen verhindert dies auf gar keinen Fall die Inkontinenz als solches. Ändern sie wegen Inkontinenz ihr Trinkverhalten auf keinen Fall!
Inkontinenz ist belastend in vielerlei Hinsicht, machen sie aber nicht den Fehler aus einem „kleinen Problem“ ein noch erheblich größeres werden zu lassen. Ihre Haut wird es ihnen danken.